Ein häufig auftretendes Problem bei Trainings und Weiterbildungsmaßnahmen zur umgreifenden Personalentwicklung sind Transferlücken, denn ist nur 10-30 % des Gelernten in Seminaren oder Trainings kommt in der Praxis und Arbeitsalltag tatsächlich an. Das bedeutet, dass der/die einzelne Teilnehmende das neue Wissen „aus dem Training“ nur zu einem Bruchteil in der täglichen „Praxis der Arbeitswelt“ anwenden kann.

Auf die Vermeidung dieser Lücke legt das Projekt VeränderungsMacher daher einen besonderen Wert und setzt im Zuge dessen auf eine Kombination von unterschiedlichen Evaluationstechniken.

   

Mit dem VeränderungsMacher haben wir eine Qualifizierung aufgesetzt, die auf die Vermeidung einer Transferlücke besonderen Wert legt.
Nur durch die Sicherstellung einer zielgerichteten Personalentwicklung unter optimalen Voraussetzungen, wie sie im Rahmen des Projekts stattfindet, ist eine umfangreiche und tiefgreifende Organisationsentwicklung überhaupt erst möglich.

   

Wie gehen wir vor, um zu überprüfen, ob die Qualifizierung wirkt? 

Im Zuge der Durchführung werden regelmäßig nach jedem Modul Kennwerte zur Bestimmung der Wirksamkeit der Qualifizierung erhoben. In dieser ergebnisbezogenen Evaluation kann bestimmt werden, inwieweit der Kompetenzerwerb der Teilnehmenden stattgefunden hat und sich beispielsweise Wissenszuwachs, Einstellungsänderungen gegenüber Veränderungsprozessen oder auch das Arbeitsverhalten und sogar Unternehmenskennzahlen im Zeitverlauf verändern.  Dieses Vorgehen geht also weit darüber hinaus, wie herkömmlich üblich, nur die bloße Zufriedenheit von Teilnehmenden zu erfragen – die aber selbstverständlich nicht aus den Augen gelassen wird.

Die zweite Evaluationstechnik widmet sich dem Prozess und Umsetzung der Qualifizierungsmaßnahme. Hier werden in der prozessbezogenen Evaluation eine Vielzahl an Kennwerten zur Analyse der förderlichen und hinderlichen Faktoren des Trainingserfolg herangezogen. Damit zielen wir auf die Optimierung der Inhalte der Qualifizierungsmaßnahme ab und schaffen Transparenz darüber, welche Kontextbedingungen in der Weiterbildung angepasst werden müssen, um den Lernerfolg der Teilnehmenden sicherzustellen. Es handelt sich hierbei um eine kontinuierliche „Überprüfung“ mit dem Ziel, die Maßnahme zu optimieren und bedarfsgerecht für die Zielgruppe anzupassen. Für das Projekt VeränderungsMacher legen wir mit dieser Evaluation viel Wert darauf, auch über die Inhalte der Qualifizierung hinaus, bestmögliche Vorrausetzungen zu schaffen. Deshalb werden zusätzlich die Rahmenbedingen in den Unternehmen evaluiert, um optimale Voraussetzungen für Veränderungen zu schaffen. Das Vorgehen sieht dabei zusätzliche Gespräche mit den Unternehmensleitungen vor, die analysiert werden, um anschließende Empfehlungen zu geben.

Wir schaffen Transparenz und bleiben gleichzeitig anonym – denn natürlich werden alle beschriebenen Daten anonymisiert erhoben und ausgewertet. Die beschriebenen Kennwerte werden dabei stets als „Gruppe der VeränderungsMacher“ beschrieben und sind damit niemals auf einzelne Personen oder Unternehmen zurückführbar.

Doch nicht nur die Ergebnisse der Evaluation allein tragen zum Schließen der Transferlücke bei. Das Projekt VeränderungsMacher stellt außerdem eine digitale Begleitung zur Lernförderung zur Verfügung. Aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die zeigen, dass Mitarbeitende auf ihrem Lernpfad kontinuierlich begleitet werden müssen, stellt der Ansatz sicher, dass das Erlernte auch wirklich in der Praxis Anwendung finden kann. Mehr dazu in der Modulbeschreibung.

Nur durch die Sicherstellung einer zielgerichteten Personalentwicklung unter optimalen Voraussetzungen, wie sie im Rahmen des Projekts stattfindet, ist eine umfangreiche und tiefgreifende Organisationsentwicklung überhaupt erst möglich.

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Kauffeld, S. (2016). Nachhaltige Personalentwicklung und Weiterbildung. Springer Berlin Heidelberg.
Kauffeld, S., & Paulsen, H. (2018). Kompetenzmanagement in Unternehmen: Kompetenzen beschreiben, messen, entwickeln und nutzen. Kohlhammer Verlag.